Die Frage nach einem kleinen oder großen Klavier wird oftmals beim Kauf eines Klaviers völlig außer Acht gelassen. Dabei ist dies eine Frage, die sehr stark den Klang am späteren Aufstellort beeinflusst.
Natürlich klingt ein hohes Klavier voller und vielleicht freier, je nachdem, wie man es empfindet. Doch klingt es in einem kleinen Raum dann vielleicht zu voll? Erschlägt nicht vielleicht sogar der Klang den Raum und nicht zuletzt auch die eigenen Ohren?
Andererseits ist ein Klavier mit der Höhe von einem Meter nicht gerade das beste Konzertinstrument und sollte nicht unbedingt für Vorführungen in Aula, Saal oder dergleichen verwendet werden.
Nun mal zu den Fakten: Bis Mitte des letzten Jahrhunderts wurden Klaviere vor allem hoch und damit einhergehend ziemlich schwer gebaut. Jemand, der mal ein altes Klavier getragen hat, weiß, wovon ich spreche!
Durch die Größe des Resonanzbodens sind diese Klaviere lauter als die kleineren und daher eher für größere Räume und Vorspiele gedacht gewesen. Deshalb standen diese eher in Wohnzimmern, Fluren und Treppenhäusern, wo hingegen heute Klaviere oftmals in kleineren Räumen, Kinderzimmern, Büros anzutreffen sind.
Die Klaviere sind also kleiner geworden, um sich den Bedingungen anzupassen. Sie brauchen weniger Platz, sind leichter und lassen sich leichter in das häusliche Mobiliar integrieren.
Da der Fortschritt auch vor den Klavieren keinen Halt gemacht hat, findet man heutzutage auch bei verhältnismäßig kleinen Klavieren Instrumente von hoher Lautstärke und genauso obertonreichem Klang wie bei großen Klavieren. Die Qualität der Hölzer und deren Verarbeitung ist aktuell auf einem nie dagewesenen Stand, wenn man die Spitzeninstrumente betrachtet.